Im Zusammenhang mit Batteriespeichern oder sonstigen Wechselrichtern, die Energie ins Hausnetz einspeisen, kann es zu folgendem Problem kommen:
Der Wechselrichter speist gerade eine hohe Leistung ein. Die Verbraucher im Hausnetz und das öffentliche Netz nehmen diese Leistung auf. Aus Sicht des Wechselrichters belasten sie diesen also. Schaltet man nun bei Installationsarbeiten das öffentliche Netz weg, entfällt für den Wechselrichter plötzlich die Last. Die Leistungsstufe an seinem Ausgang kann nicht so schnell reagieren, sie arbeitet noch einen Moment (bei unseren Messungen 0,05 bis 0,2 Sekunden) weiter – da die Last, die die Energie aufnimmt, aber weg ist, läuft nun die Ausgangsspannung hoch, der Wechselrichter „wird die Energie nicht los“. Die Ausgangsspannung wird kurzfristig nur durch Schutzschaltungen im Wechselrichter begrenzt und mittelfristig erkennt der Wechselrichter den Netzausfall und schaltet ab.
Man sieht hier eine Messung, die wir bei einem Kunden mit einem Batteriesystem eines anderen Herstellers vorgenommen haben:
Die Sinuskurve im linken Bildteil stellt den Normalbetrieb dar. Die Spitzenspannung liegt bei ca. 330V. Schaltet man das Netz weg (im Bild markiert), ist erstens die vorher sinusförmige Kurvenform stark verzerrt, teilweise eher rechteckig, die Periodendauer (also der zeitliche Abstand zwischen zwei Maximalwerten) stimmt nicht mehr, vor allem aber finden sich Spitzenspannungen von bis zu 550V.
Erst ganz rechts im Bild ist die Energie im Zwischenkreis des Wechselrichters aufgebraucht bzw. der Ausfall erkannt und die Spannung bricht zusammen.
Diese 3 Faktoren zusammen (hohe Spitzenspannung, rechteckige Kurvenform, undefinierte Periodendauer) können zu Schäden an digitalSTROM-Klemmen führen, natürlich auch an anderen Elektronikgeräten. (Elektrogeräte mit Motoren oder Heizgeräte, also z.B. Toaster oder Rasenmäher, sind allerdings naturgemäß robust gegenüber solchen Störungen.)
Zum Vergleich hier ein Bild eines Abschaltvorgangs, wenn die Batterieanlage nicht in Betrieb ist:
Die Spannung ist hier sofort „einfach weg“.
Es muss also vermieden werden, Batterieanlage und digitalSTROM-Installation (also das restliche Hausnetz) gemeinsam vom Versorgungsnetz zu trennen.
Wird dagegen erst die Verbindung „1“ oder „2“ getrennt, passiert nichts.
Hinweis: Ein Ausfall des Versorgungsnetzes führt nicht zu diesem Fehler, weil das Netz weiterhin angeschlossen ist, d.h., dass Verbraucher in den Nachbarhäusern praktisch die Energie aufnehmen können und damit die Wechselrichterspannung nicht unzulässig hochläuft.